Birkenau

400 Tänzer in 39 Gruppen sind eine neue Bestmarke

Der Landeswettbewerb "Jugend tanzt" lockte am Sonntag 400 Zuschauer in die Birkenauer Langenberghalle. Die Tänzerinnen zeigten durchweg Leistungen auf hohem Niveau

Die Company of Fantasy des Birkenauer Tanzstudios Phantasie zeigte mit ihrem Mistake Waltz, dass Tanzen auch humorvoll sein kann. Foto: Fritz Kopetzky
Die Company of Fantasy des Birkenauer Tanzstudios Phantasie zeigte mit ihrem Mistake Waltz, dass Tanzen auch humorvoll sein kann.

Sobald die Tänzerinnen einen Fuß auf die Bühne setzen, sind die Anstrengungen der vergangenen Wochen und Monate vergessen: Die vielen Übungseinheiten – oft drei in der Woche oder mehr –, die ganze Schinderei beim Einstudieren der Choreografien. Auf der Bühne gibt es dann nur noch Lebensfreude pur, die Freude darüber, das Einstudierte endlich einem großen Publikum zeigen zu dürfen, und vor allem das, was die Mädchen oder jungen Damen eint: der Spaß am Tanz in all seinen Facetten.

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Und noch etwas haben die mehr als 400 Tänzerinnen – männliche Teilnehmer ließen sich an einer Hand abzählen – beim Landeswettbewerb „Jugend tanzt“ in der Birkenauer Langenberghalle gemeinsam: Sie alle wollen den Sprung zum Bundeswettbewerb schaffen, der im Mai 2024 traditionell in Paderborn ausgetragen wird. Gemessen an dem, was die Gruppen in verschiedenen Altersstufen in den Kategorien Showtanz, Volkstanz, Ballett sowie Moderner und Urbaner Tanz auf die Bühne zaubern, hätten sie zumindest aus Sicht des Laien alle ein Weiterkommen verdient. Die Jury – bestehend aus Tanzpädagogin Miriam Schlappner, der Präsidentin Deutscher Bundesverband Tanz, Margit Keikutt, und dem Tanzpädagogen Björn Sassos – sieht das naturgemäß bei ihrer Punktevergabe anders, auch wenn ihre Aufgabe aufgrund der großen Teilnehmerzahl alles andere als leicht ist: Rund sechs Stunden lang verfolgen sie hoch konzentriert die Darbietungen auf der Bühne, sodass die einstündige Pause, die nach rund zwei Dritteln der Veranstaltung eingelegt wird, dringend nötig und hochwillkommen ist. Hinreißende Kostüme, bezaubernde Choreografien, eine unglaubliche Synchronität in den Tanzschritten, atemberaubende, fast schon akrobatische Elemente, dazu die passende Musik aus vielen Stilrichtungen: das Kulturgut Tanz wird zur Kunst erhoben. Schon während ihrer Präsentationen werden die allermeisten Gruppen begeistert gefeiert.

Nadine Stein ist überall

Überall präsent: Nadine Stein, die durch das Programm führte. Foto: Fritz Kopetzky
Überall präsent: Nadine Stein, die durch das Programm führte.

Überall präsent ist „Gastgeberin“ Nadine Stein. Die Inhaberin des Birkenauer Tanzstudios Phantasie, in anderer Funktion Vorsitzende des Hessischen Landesverbands Tanz, wuselt durch die Halle, moderiert, teilt ein, gibt Anweisungen und filmt mit der Handykamera. Daneben hat sie als Trainerin selbst mehrere Formationen auf der Bühne stehen – und sie findet sogar noch die Zeit für ein kurzes Gespräch mit uns. Wie zufrieden sie mit der Resonanz sei? „Diesmal haben sie uns fast die Bude eingerannt“, sagt Stein, „ich hatte mit 25 Beiträgen gerechnet, jetzt sind es 39 geworden.“ Noch in den Tagen unmittelbar vor der Veranstaltung hätten sich immer neue Gruppen gemeldet, darunter auch solche, die sich dem Volkstanz widmen. So ist diese Sparte, die mangels Teilnehmern eigentlich ausfallen sollte, doch vertreten. Ihr Zwischenfazit nach etwa zwei Dritteln: „Ich habe schon einige Beiträge, die sowohl von der Technik her als auch vom Ausdruck ziemlich stark waren.“

Birkenauer Gruppen gut vertreten

Die Gruppe Company of Fantasy vertritt das Birkenauer Tanzstudio mit den Beiträgen Mistake Waltz (Ballett) und dem modernen Tanz „I follow“ gleich zweimal. Den dritten Beitrag unter der Leitung von Nadine Stein steuert die Gruppe Infinity mit Let’s get ridiculous (urbaner Tanz) bei. Vertreten ist auch der Birkenauer Kulturverein, dessen Gruppe Junior Company of Fantasy in Zusammenarbeit mit Nadine Stein den Showtanz Kiato zeigt.

Aber auch sonst ist die Großgemeinde Birkenau, vor allem im Bereich Hip-Hop gut vertreten. Da sind zum Beispiel die Dance Devils des TV Reisen und der SVG Nieder-Liebersbach unter der Leitung von Hannah Gschwendtner und die Rebels, ebenfalls von der SVG, die von Samira Koch geleitet werden. Ebenfalls dem Hip-Hop verschrieben haben sich die Royals des TSV Weiher mit ihrer Trainerin Laura Guschelbauer. Den Abschluss eines großartigen Wettbewerbs bildet der Wettkampftanz der Dance Fusion, die sich aus Tänzerinnen der Vereine TSV Weiher, TV Reisen und der SVG-Nieder-Liebersbach zusammensetzt. Übungsleiterin ist Johanna Volz.