Weinheim

Plakate beschädigt: So reagieren die Weinheimer Grünen

Hakenkreuze, Hitlerbärtchen, Schmierereien: Die Wahlplakate von Grünen und SPD in Weinheim wurden beschmiert. Jetzt haben die Grünen reagiert.

"Nie wieder ist jetzt": MIt diesem Spruch haben die Grünen auf die Schmierereien auf ihren Wahlplakaten in Weinheim reagiert. Unser Bild zeigt die Bahnhofstraße. Foto: Verena Müller
"Nie wieder ist jetzt": MIt diesem Spruch haben die Grünen auf die Schmierereien auf ihren Wahlplakaten in Weinheim reagiert. Unser Bild zeigt die Bahnhofstraße.

Ein schwarzes Hakenkreuz aus Graffiti-Farbe verdeckt in der Bahnhofstraße in Weinheim die Gesichter von Elisabeth Kramer und Mathias Meder. Darunter prangt eine weiße Banderole mit der Aufschrift "Nie wieder ist jetzt". Kramer und Meder kandidieren bei der Kommunalwahl in Weinheim für die Grünen. Ihre Wahlplakate, aber auch die anderer Kandidat:innen wurden in den vergangenen Tagen mit Schmierereien beschädigt und zerstört. Hakenkreuze, wilde Schmierereien, Hitlerbärte: Nicht nur die Grünen sind betroffen, auch die SPD. Das Plakat von Kanzler Olaf Scholz und Katharina Barley an der Mannheimer Straße Ecke Westtangente ebenso. Beiden Politikern wurde ein Hitlerbart verpasst.

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Nicht alle Plakate neu beklebt

Die Grünen entschieden sich, nicht alle Plakate neu zu kleben, sagt Weinheims Grünen-Chefin Elisabeth Kramer. Einige wurden mit dem Spruch "Nie wieder ist jetzt" versehen. ",Nie wieder' ist jetzt" - dieser Satz stammt von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Er war Teil ihrer Rede im Bundestag am 9. November 2023 anlässlich des 85. Jahrestag der Novemberpogromnacht. In der Folge wurde er zum Slogan vieler Anti-Nazi-Demos im ganzen Land. Auch die Kundgebung in Weinheim, zu der rund 1000 Menschen kamen, fand unter dem Leitspruch "Nie wieder ist jetzt" statt.

"Wir wollen damit zeigen: Wir geben nicht auf! Und es ist eine Aufforderung an alle, jetzt demokratisch zusammenzustehen. Eine Aufforderung, wählen zu gehen", sagt Elisabeth Kramer. Die Grünen wollen nicht klein beigeben, sich nicht einschüchtern lassen.

In den vergangenen Tagen kam es nicht nur zu Sachbeschädigungen, sondern auch zu körperlichen Übergriffen auf Politiker. So war beispielsweise die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) am Dienstag (7. Mai 2024) in einer Bibliothek unvermittelt "von hinten mit einem Beutel, gefüllt mit hartem Inhalt, attackiert und am Kopf sowie am Nacken getroffen" worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin mit.