Weinheimer Grüne: Wahlplakate zerstört
Geschwärzte Gesichter, X-Symbole, unflätige Schmierereien: Die Wahlplakate der Grünen werden auch in Weinheim zum Ziel von Vandalismus. Fraktionschefin Elisabeth Kramer hat kein Verständnis.
Nur noch wenige Wochen bis zur Europawahl und zur Kommunalwahl in Baden-Württemberg – und zerstörte oder beschmierte Wahlplakate machen derzeit bundesweit Schlagzeilen. Auch in Weinheim werden die Plakate der Grünen derzeit zum Ziel von Vandalismus. Die Weinheimer Grünen-Fraktionschefin Elisabeth Kramer ist im Gespräch mit unserer Redaktion voller Unverständnis für solche Aktionen.
Weinheimer Grünen-Chefin: Beschmierte Plakate sprechen für Unzufriedenheit
"Wir haben den Eindruck, dass die Grünen besonders betroffen sind", erklärt Kramer. Ob es ein Dumme-Jungen-Streich sei oder ob mehr dahinter stecke, könne sie nicht einschätzen.
Es sei allerdings ein Zeichen für Unzufriedenheit und spreche für den "unmöglichen Umgang mit der Politik", sagt sie. Die Partei werde für das "Elend in der Nation" verantwortlich gemacht – dabei seien die Grünen nur ein Teil der Ampelregierung und können gar nicht alleinig verantwortlich gemacht werden.
Immerhin: Persönliche Angriffe, wie sie Kramer in den 1990er-Jahren erlebt habe, habe es in Weinheim bisher nicht gegeben – auch an den Informationsständen nicht. Auch habe sie keine volksverhetzenden Symbole oder rechtsradikale Parolen entdeckt, wie sie, wie der SWR berichtete, auf Plakaten in der Südlichen Weinstraße geschmiert wurden.
Strafantrag für beschmierte Plakate gestellt
Einen Strafantrag bei der Polizei habe sie für die Weineimer Grünen, aber auch für den Kreisverband, bereits gestellt, erklärt sie. Denn Wahlplakate zu beschmieren oder zerstören, ist Sachbeschädigung. Einen sofortigen Ermittlungserfolg erhofft sich Kramer aber nicht. Es gehe vor allem darum, die Angelegenheit zu dokumentieren.
Was genau mit den beschmierten Plakaten geschehen soll, stehe noch nicht ganz fest, sagt die Grünen-Chefin. Sie wolle aber nicht alle beschmierten Plakate entfernen lassen, einiges lasse sich auch reparieren. "Das entscheide ich aber nicht allein."