Fußball

A-Klasse: Duell der Trainings-Nachbarn in Weinheim

United und die TSG 62/09 II teilen sich seit einigen Wochen unter der Woche einen Platz im Sepp-Herberger-Stadion. Am Sonntag geht’s in der Liga um Punkte.

Noch ist unklar, ob Nedim Özbek auch in der nächsten Saison den SC United trainieren wird. Foto: Thomas Rittelmann
Noch ist unklar, ob Nedim Özbek auch in der nächsten Saison den SC United trainieren wird.

Nach mehrmaligen Umzügen wurde der SC United Weinheim nach der Winterpause endlich heimisch, trainiert wird nun im Sepp-Herberger-Stadion. Kurios: Die Trainingszeiten decken sich mit denen des A-Klassen-Konkurrenten TSG 1862/09 Weinheim II, zumeist teilen sich die beiden Teams sogar einen Platz zur selben Zeit.

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„Wenn ich hier taktisch etwas einstudieren möchte, dann sehen sie das auf der anderen Seite natürlich“, berichtet United-Trainer Nedim Özbek. Was TSG-Coach Andreas Dörrlamm aus den Trainingseindrücken des Nachbarn ausgespäht hat, wird sich am Sonntag zeigen. Dann treten die beiden Clubs nämlich gegeneinander an.

Und Özbek hat mit seiner Elf noch einiges vor: „Als ich hier angetreten bin, hatte ich Platz drei im Auge, da damals die erste Mannschaft von Amicitia Viernheim noch abstiegsgefährdet war.“ Das hat sich nun verändert: Nach der Winterpause haben die Südhessen in der Landesliga einen Zwischenspurt hingelegt, was den Weg für die zweite Mannschaft in die Kreisliga freimachen könnte. Somit könnte es für die Clubs ab Platz drei in der A-Klasse nur noch um die goldene Ananas gehen. „Dennoch will ich unter den ersten Fünf bleiben“, zeigt sich der 48-Jährige ehrgeizig.

Özbeks Zukunft ist weiter offen

Einzig der kleine Kader missfällt Özbek. Gegen Schriesheim musste er sogar selbst die Schuhe schnüren. Nun haben sich auch noch Muhammet Ketencimen, der Nachwuchs erwartet, und Blerim Hyseni (Kreuzbandriss) abgemeldet. Die personelle Situation spitzt sich zu – eine Lage, die den Coach alles andere als zufrieden stellt: „Ich habe dem Vorstand schon mitgeteilt, dass wir getrennte Wege gehen, wenn das zur neuen Saison nicht besser wird.“ Gespräche über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit stehen demnach noch aus.

Andreas Dörrlamm ist vor dem Derby derweil durchaus optimistisch. „United ist klarer Favorit, wir sind aber bestimmt nicht chancenlos“, sagt der TSG-Coach. Denn: „Wir passen uns gerne der Spielweise des Gegners an. Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel, die Fußball spielen wollen, kommen uns daher generell gelegen.“

Kellerderby in Hemsbach

Ein Kellerderby bestreiten am Sonntag der Dreizehnte, SG Hemsbach, und die SG Hohensachsen, die mit einem Zähler Rückstand auf dem Relegationsplatz (14.) rangiert. Während die Saasemer um Trainer Rafal Ziemlicki am Wochenende nach zuvor sechs sieglosen Partien gegen die DJK Feudenheim den ersten Dreier (3:1) des Jahres landeten, kassierten die Hemsbacher bei der SG Mannheim ihre 13. Saisonniederlage (1:4) – der kurze Aufwärtstrend nach dem 9:2 gegen Blumenau wurde dabei schon wieder jäh gestoppt.

„Für beide Mannschaften ist es ohne Frage ein massiv wichtiges Spiel“, weiß Hohensachsens Abteilungsleiter Steffen Janke, schränkt aber zugleich ein: „Eine Vorentscheidung wird bestimmt noch nicht fallen. Dafür stehen noch zu viele Spiele auf dem Programm.“

Nach der Niederlage gegen Weinheim II empfängt Schriesheim nun den SC Blumenau in der Hoffnung, endlich wieder Zählbares zu erzielen. Weitgehend sorgenfrei bestreiten der TSV Sulzbach und die TSG Lützelsachsen II ein Derby im Niemandsland der Tabelle, frei aufspielen kann auch der FV Fortuna Heddesheim II bei der DJK Feudenheim.

Fortuna III will mehr

Im dritten Jahr seines Bestehens scheint Fortuna Heddesheim III eine Bestätigung der letzten Platzierungen neun und sieben zu erzielen. Derzeit liegt der FVH auf Rang acht. „Mit der Hinrunde sind wir weniger zufrieden. Das hat uns aber zusammengeschweißt, was man jetzt in der Rückrunde auch sehen kann“, sagt FVH-Akteur Johannes Wett über sein Team, das vor dem 1:4 gegen Leutershausen II vier Spiele lang ungeschlagen war.

Auf die Erfolgsspur zurückkehren wollen die Heddesheimer nun gegen den formstarken SV Schriesheim II (noch keine Niederlage im Kalenderjahr 2024), mit dem die Fortunen ohnehin noch eine Rechnung offen haben. „Seit unserem Bestehen konnten wir noch nichts Zählbares aus Schriesheim mitnehmen. Das würden wir gerne ändern“, würde sich Wett eine Wiederholung des 4:1 aus dem Hinspiel wünschen. Er weiß aber: „Es kann sich dort auch schnell ein hitziges Spiel entwickeln.“