Handball

Die 2. Bundesliga ist für die S3L (noch) zu teuer

Die SG Leutershausen verzichtet auf den Lizenz-Antrag. Aufstiegsspiele sind in dieser Runde nicht möglich, obwohl die SGL derzeit auf Rang zwei steht

Die erste Mannschaft der Spielgemeinschaft Saase3Leutershausen wird auch in der kommenden Runde in der 3. Handball-Liga spielen. Foto: Marco Schilling
Die erste Mannschaft der Spielgemeinschaft Saase3Leutershausen wird auch in der kommenden Runde in der 3. Handball-Liga spielen.

Die Handballer der SG Leutershausen verzichteten auf die Lizensierung für die 2. Liga und starten in der kommenden Saison wie geplant mit der Spielgemeinschaft Saase3Leutershausen (S3L) in der 3. Handball-Liga. Es war keine einfache Entscheidung aber nach mehreren Gesprächen waren sich Mannschaft, Trainer und SGL-Verantwortliche einig: Für die 2. Liga ist es noch zu früh.

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Der derzeit zweite Tabellenplatz in der 3. Liga Süd, den die SGL aktuell einnimmt, würde zu Aufstiegsspielen in die 2. Bundesliga berechtigen. Diese wird es nun aber für die Roten Teufel nicht geben. „Grundsätzlich sagen wir ja immer, dass wir der Mannschaft sportlich nicht im Weg stehen wollen“, betont Uli Roth, doch in diesem Fall habe man sich nach reiflicher Überlegung dagegen entschieden. Dies allerdings im Einvernehmen mit der Mannschaft und Trainer Thorsten Schmid. Eine entsprechende Lizensierung hätte bis Anfang April eingereicht werden müssen.

Verletzungspech und Sperren

Zum einen spreche die aktuelle Personallage der Mannschaft, geprägt von Verletzungspech, dagegen. „Yessine Meddeb und Jonathan Scholz fallen noch eine Weile aus“, sagt Roth. Bastian Seitz verletzte sich bei dem etwas ruppigen Spiel in Erlangen und Kevin Bitz wird für einige Wochen beruflich in die USA müssen. Er wäre wegen seiner Blauen Karte, die er in Erlangen nach einer Rudelbildung erhielt, aber höchstwahrscheinlich genauso gesperrt wie Gianluca Pauli. Der Linksaußen wurde im Erlangen-Spiel am Karsamstag gefoult worden und fing den Sturz ab, was von den Schiedsrichtern baber als Nachtreten gewertet wurde.

Mit diesen Voraussetzungen werde es schwierig, sich in den Aufstiegsspielen zu behaupten. Gleichwohl lobte Uli Roth die mentale Stärke der Mannschaft. Vor allem im letzten Auswärtsspiel hätten die Jungs sehr viel Charakter und Engagement bewiesen. „Letztlich starten wir in der kommenden Saison mit der neuen Spielgemeinschaft S3L in eine neue Zeitrechnung“, sagt Uli Roth, „wir müssen uns in der neuen Konstellation erst finden und die gesamte Organisation aufbauen.“

Fokus auf der Jugend

Vor allem lege man den Fokus auf die Förderung der Jugendmannschaften. Dies sei viel Arbeit, aber unbedingt nötig, um eine hohe Qualität in allen Mannschaften zu erreichen und damit verbunden auch eine Durchlässigkeit von unten nach oben. „Wir wollen wieder eigenen Nachwuchs in der 1. Mannschaft haben“, sagt Roth, „so wie es früher auch war“. Doch das müsse man mit Bedacht und nachhaltig aufbauen. „Mittelfristig kann die 2. Liga durchaus ein Ziel werden.“ Jetzt sei es aber erst einmal wichtig, ein Spitzenteam in der 3. Liga zu stellen.

Wesentlich sei auch der finanzielle Aspekt. „Da dürfen wir uns nichts vormachen“, sagt Uli Roth. „In der 2. Liga brauchen wir einen Etat von rund einer Million Euro und die haben wir noch nicht.“ Einmal mehr betonte er aber, wie zufrieden er mit der Leistung von Trainer Thorsten Schmid und der gesamten Mannschaft sei. Umso wichtiger sei es jetzt, die Jungs weiter tatkräftig zu unterstützen. feh