Fußball

Verbandsliga: Dem SV Unter-Flockenbach geht viel Geld flöten

Der SV Unter-Flockenbach ärgert sich über die Absage des FFV Sportfreunde Frankfurt und will jetzt den Matchball in Rodgau nutzen. Eintracht Wald-Michelbach ist erschreckend schwach.

Nach dem kampflosen Sieg gegen FFV Sportfreunde Frankfurt will der SV Unter-Flockenbach sein Meisterstück nun am Pfingstsamstag machen. Foto: Fritz Kopetzky
Nach dem kampflosen Sieg gegen FFV Sportfreunde Frankfurt will der SV Unter-Flockenbach sein Meisterstück nun am Pfingstsamstag machen.

Fußball-Verbandsligist SV Unter-Flockenbach benötigt nur noch einen Sieg, um sich die Meisterkrone aufzusetzen. Eigentlich hätte das Team des Trainergespann Dalio Memic/Nico Hammann am Samstag zu Hause gegen das bereits als Absteiger feststehende Tabellenschlusslicht FFC 04 Sportfreunde Frankfurt gespielt. Doch der Gegner sagte am Freitag offiziell wegen Personalmangel ab.

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Bereits vor zwei Jahren ist dem SVU Ähnliches passiert, als Germania Großkrotzenburg das Spiel in Unter-Flockenbach absagte und die Mannschaft des damaligen Trainers Mirko Schneider plötzlich kampflos Meister war. Damals war alles für eine Party vorbereitet. Kurzfristig feierte man am Wetzelsberg trotzdem mit einem Spiel gegen ein SVU-Traditionsteam.

Kritik auch am Hessischen Fußball-Verband

Markus Müller, der Sportliche Leiter des SVU, ärgert sich. „Die Frankfurter haben am Sonntag mit der zweiten Mannschaft gespielt. Ich frag mich halt schon, was der Verband da macht. Natürlich hätten wir gerne gespielt“, sagte der Unter-Flockenbacher Teamchef. Vor allem auch deshalb, weil für den SVU eingeplante Heimspieleinnahmen durch die Absage der Frankfurter flöten gingen. „Gehen wir mal von 300 Zuschauern aus, die bei dem schönen Wetter gekommen wären, dann fehlen uns nun mindestens 5000 Euro. Die bekommen wir von niemandem mehr“, betonte Müller. Dafür hat der SV Unter-Flockenbach allerdings die drei Punkte sicher.

Statt selbst auf dem Platz zu stehen, verfolgten die Unter-Flockenbacher Spieler und Offiziellen am Samstagnachmittag deshalb das Heimspiel des direkten Konkurrenten und Tabellenzweiten SV Pars Neu-Isenburg gegen den SC Dortelweil auf dem Liveticker im Internet. Bei einer Niederlage der Neu-Isenburger hätten die Unter-Flockenbacher am Samstag sozusagen auf dem Sofa die Meisterschaft und die vorzeitige Rückkehr in die Hessenliga feiern können. Bis zur 86. Minute ärgerte der SC Dortelweil auch den favorisierten SV Pars Neu-Isenburg. Dann setzte sich der Ligazweite aber doch noch durch und machte mit zwei späten Treffern den 2:0-Sieg klar.

RW Walldorf II - ET Wald-Michelbach 5:1 (5:0)

Wald-Michelbach. Fußball-Verbandsligist Eintracht Wald-Michelbach musste eine herbe 1:5 (0:5)-Niederlage bei der Hessenliga-Reserve von RW Walldorf hinnehmen. „So hoch haben wir in den vergangenen Jahren nie nach der Halbzeit hinten gelegen“, sagte ETW-Pressesprecher Lothar Strusch angesichts des 0:5. Die zweite Halbzeit lief zwar besser für die Überwälder, doch unterm Strich stand ein ernüchterndes Ergebnis nach einem schwachen Spiel. „Das war Einstellungssache“, sagte Strusch.

ETW-Trainer Ralf Ripperger stand im Tor, die eigentliche Nummer 1 Marvin Gärtner saß auf der Ersatzbank – ein Sinnbild für die schwierige Situation im Verein? Sportdirektor Amir Imsirovic jedenfalls wollte das so nicht hinnehmen und appellierte in der Pause auch an das Ehrgefühl der Spieler. Tatsächlich wurden die Gäste mit Wiederanpfiff besser. „Aber da war die Partie schon längst gelaufen“, sagte Strusch.

Walldorf investierte viel, arbeitete und macht den Überwäldern mit technisch starkem Kombinationsspiel über Außen das Leben schwer. Schon nach 22 Minuten lag Walldorf mit 3:0 vorne. Die Tore fielen alle nach demselben Muster: schnelles Spiel über die Flügel und konsequenter Torabschluss. Die zweite Halbzeit sorgte für etwas Hoffnung, Michel Klinger und Lennart Borgenheimer hatte gute Chancen zu verkürzen. „Insgesamt war das aber nicht zufriedenstellend. So darf man sich nicht präsentieren“, sagte Strusch.

Noah Hannawald war einer der aktivsten Spieler bei den Gästen. Er verzog aus 15 Metern knapp. Felix Fischer brachte Schwung ins Spiel, kämpfte, arbeitete und sorgte für Respekt beim Gegner. Doch insgesamt leistete sich die Eintracht zu viele Ballverluste vor allem im Mittelfeld.

Den Ehrentreffer erzielte Klinger in der 90. Minute nach Foul an Leonidas Reeg per Strafstoß. Strusch: „Die Partie müssen wir schnell vergessen – das war eines der schlechtesten Spiele von uns in den vergangenen Jahren.“

Eintracht Wald-Michelbach: Ripperger, Möldner, Fabian Marx, Bundschuh, Hannawald, Sachs, Klinger, Borgenheimer, Ernst, Butscher, Siby; eingewechselt: Yannick Marx, Reeg, Fischer.

Tore: 1:0 Karakas (6.), 2:0 Levy (12.), 3:0 Karakas (22.), 4:0 Hluchnik (37.), 5:0 Baram (44.), 5:1 Klinger (90., Foulelfmeter).

Zuschauer: 120. - Beste ETW-Spieler: Fischer, Reeg, Hannawald. jaz

Zweikampf geht weiter

So geht der Zweikampf um die Meisterschaft erst einmal weiter. Bei noch drei ausstehenden Begegnungen in dieser Saison für beide Kontrahenten hat der SV Unter-Flockenbach weiter sieben Punkte Vorsprung. Am kommenden Samstag, 15 Uhr, hat das Team des Spitzenreiters in der Partie beim Ligavorletzten SKG. Rodgau, der noch Chancen auf den Klassenerhalt hat, damit den ersten Matchball. Mit einem Auswärtserfolg könnte der SV Unter-Flockenbach den Titel klarmachen. „Wir wollen in Rodgau gleich die erste Chance nutzen“, sagte Markus Müller.

Nils Eckstein will mehr Spielzeit und wechselt zum SV Fürth

Eine weitere Personalentscheidung steht übrigens auch fest. Mittelfeldspieler Nils Eckstein wird die Unter-Flockenbacher verlassen. Der 21-Jährige schließt sich dem aktuellen Kreisoberliga-Tabellenführer SV Fürth an. „Er hätte gerne einfach mehr Spielzeit. Das ist schade, da müssen wir Ersatz suchen“, betonte Markus Müller. bol