Fußball

Wochenende der Vorentscheidungen in der Kreisoberliga?

Spitzenreiter SV Fürth empfängt den Zweiten SG Unter-Abtsteinach. FC Fürth gastiert als Vierter beim Dritten in Bürstadt. Auch im Tabellenkeller geht's rund.

Björn Kabel erzielte im Hinspiel gegen Unter-Abtsteinach das Tor zum späten 2:2-Ausgleich für den SV Fürth. Foto: Fritz Kopetzky
Björn Kabel erzielte im Hinspiel gegen Unter-Abtsteinach das Tor zum späten 2:2-Ausgleich für den SV Fürth.

In der Fußball-Kreisoberliga steigt am Sonntag das Gipfeltreffen: Spitzenreiter SV Fürth empfängt um 15 Uhr den Zweiten SG Unter-Abtsteinach. Mit einem Sieg könnte der SV die Meisterschaft eigentlich schon eintüten. Aktuell beträgt der Vorsprung der Fürther bereits elf Punkte. Die SG hat allerdings noch ein Nachholspiel in der Hinterhand.

WNOZ WhatsApp-Kanal

Die Weinheimer Nachrichten und Odenwälder Zeitung auf WhatsApp! Aktuelle Nachrichten aus deiner Region. Die Top-Themen jeden Mittag frisch auf dem WhatsApp-Kanal.

Impressum

„Klar, wir könnten mit einem Sieg über Unter-Abtsteinach am Sonntag einen ganz großen Schritt in Richtung Meisterschaft machen. Aber es sind halt schon noch einige Spiele“, sagt der Fürther Coach Jochen Ingelmann, der betont: „Ein Dreier am Sonntag, und wir hätten aus den drei schweren Spielen gegen den Tvgg Lorsch, FC Fürth und eben SG Unter-Abtsteinach sieben von neun Punkten geholt. Das wäre toll. Andererseits würde uns auch nur ein Remis nicht wirklich weh tun.“

Derby fordert vier Angeschlagene

Das 2:2 am vergangenen Wochenende im Derby gegen den Lokalrivalen FC hat laut Ingelmann vier angeschlagene Stammspieler gefordert. Wer das ist, wollte der Coach aber nicht verraten. Jure Vucic wird jedenfalls aus privaten Gründen am Sonntag beim Spitzenspiel fehlen. Für Ingelmann ist klar: „Wenn die SG Unter-Abtsteinach konzentriert zur Sache und sie komplett stehen, dann wird es ganz schwer. Und ich gehe davon aus, dass das gegen uns so sein wird.“ Im Vergleich zu den anderen Verfolgern Eintracht Bürstadt und FC Fürth sieht der SV-Trainer die SG Unter-Abtsteinach als das Team mit der höchsten individuellen Qualität an.

Marcus Lauer, Coach der SGU, freut sich sehr auf das Duell. „Diesmal sind wir Jäger. Wir können befreit aufspielen. Ich denke, die Favoritenrolle liegt ganz klar beim SV Fürth“, sagt der Unter-Abtsteinacher Trainer und macht klar: „Der SV ist die beste Mannschaft der Kreisoberliga, sie haben noch kein Spiel verloren und haben diese Mentalität, Partien auch noch einmal zu drehen. Die Fürther stehen absolut verdient da oben.“

Last-Minute-Unentschieden im Hinspiel

Doch Lauer sagt auch: „Die Offensive des SV ist natürlich eine Wucht, aber wir wollen sie hinten knacken. Klar ist auch: Es ist wichtig, dass wir keine unnötigen Gegentore kassieren. Wenn das klappt, ist etwas für uns möglich. Unsere Jungs sind jedenfalls hoch motiviert und fiebern dem Sonntagnachmittag entgegen.“

Im Hinspiel schrammte die SGU nur ganz knapp an einem Sieg vorbei. Damals trennten sich beide Teams mit 2:2. Der Fürther Ausgleich fiel allerdings erst in der sechsten Minute der Nachspielzeit. Björn Kabel hieß der Torschütze.

Laut Lauer ist der SGU-Kader voll besetzt. „Jeder will spielen“, sagt der Übungsleiter. Es wird zudem – einmal mehr – eine große Zuschauerkulisse in Fürth erwartet.

FC im Verfolgerduell unter Zugzwang

Der FC Fürth will indes weiter im Rennen um die Vize-Meisterschaft bleiben. Die Mannschaft von Spielertrainer Lucas Oppermann trifft am Sonntag, 15.15 Uhr, auswärts auf Eintracht Bürstadt. Neben dem Gipfeltreffen zwischen Tabellenführer SV Fürth und dem Zweiten SG Unter-Abtsteinach ist die Partie das zweite Topspiel des Wochenendes. Der FC belegt mit 50 Punkten nach 24 absolvierten Begegnungen Rang vier der Tabelle. Bürstadt ist mit 53 Zählern aus 25 Partien Dritter.

Und beide Teams wollen zugleich Boden auf den Zweiten SG Unter-Abtsteinach (54 Punkte) gut machen. „Die Trainingsbeteiligung war nicht so gut, wie vor dem Derby am vergangenen Samstag gegen den SV“, sagt Oppermann und betont: „Aber das hatte ich erwartet. Wir haben ja auch Spieler, die unter der Woche Schicht arbeiten. Wie Florian Stiepel oder Mert Yapicilar. Die müssen halt eben mehr Gas geben, um in der Startelf zu stehen. Wenn das Derby ansteht, nehmen sich die Jungs ja immer Urlaub, das ist dann halt bei den anderen Begegnungen nicht der Fall. Insgesamt sieht es aber vor dem Topspiel sehr gut aus.“

Nach viermonatiger Verletzungspause steht Tim Gensel seinem Spielertrainer Lucas Oppermann wieder zur Verfügung. „Es ist auf jeden Fall schön, dass er wieder zurück ist“, freut sich Oppermann vor dem Verfolgerduell in Bürstadt. Foto: Fritz Kopetzky
Nach viermonatiger Verletzungspause steht Tim Gensel seinem Spielertrainer Lucas Oppermann wieder zur Verfügung. „Es ist auf jeden Fall schön, dass er wieder zurück ist“, freut sich Oppermann vor dem Verfolgerduell in Bürstadt.

Auch Tim Gensel ist nach viermonatiger Verletzungspause wieder im Training. „Er ist noch nicht ganz fit, aber das kann er auch noch nicht sein. Es ist auf jeden Fall schön, dass er zurück ist“, sagt der FC-Coach. Auch Kenan Orhan trainierte nach längerer Verletzung wieder. „Aber er braucht noch“, sagt Oppermann. Der dritte Langzeitverletzte im Team, Mittelfeldakteur Florian Rixecker, wird nach seiner Kreuzbandoperation wohl in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen.

Oppermann hadert mit Punktabzug

„Weitgehend kann ich aus dem Vollen schöpfen“, sagt Oppermann und macht klar: „Wir fahren nach Bürstadt, um zu gewinnen, weil wir eben in gewisser Weise auch unter Zugzwang stehen. Ich wiederhole mich aber: Auch nach dem Sonntag ist noch nichts entschieden. Danach sind auch noch 21 Punkte zu vergeben. Ich hoffe nur, dass uns am Ende nicht die drei Zähler fehlen, die uns abgezogen worden sind.“

Dem FC wurden wegen Versäumnissen beim Unterbau aus der Gruppenliga-Spielzeit drei Zähler abgezogen. Der FC-Coach betont weiter: „Die Favoritenrolle gebe ich gerne an die Bürstädter ab.“ Denn: Das Hinspiel gewann die Eintracht in Fürth mit 10:4. „Das Spiel war damals Slapstick, Karneval in Rio, Zirkusfußball. Das kann man nicht verwerten. Als Ergebnis ist das aber Motivation genug“, sagt Oppermann, der betont: „Eigentlich spielen wir nicht chaotisch, eher klinisch.“

FC Ober-Abtsteinach - Tvgg Lorsch (Sonntag, 15 Uhr)

Jan Schörling wartet als Coach des FC Ober-Abtsteinach weiter auf den ersten Sieg. Und Erfolge hat der aktuelle Tabellenvorletzte auch bitternötig. Vier Punkte liegen die Ober-Abtsteinacher bereits hinter dem Relegationsrang.

Gegen die Tvgg Lorsch sind die FC-Akteure nun aber wieder nur krasser Außenseiter. Schörling aber sagt: „Wir sind nicht weit weg. Man hat in den vergangenen Wochen schon eine positive Entwicklung gesehen. Die Ergebnisse stimmen halt noch nicht. Es ist auch weiter alles möglich.“

Lorsch feierte zuletzt zwei Heimerfolge über Eintracht Bürstadt (4:1) und die SG Unter-Abtsteinach (4:2) und könnte mit einem Sieg am Sonntag wieder in den Kampf um Platz zwei eintreten. Doch Schörling hofft auf einen Befreiungsschlag seiner Mannschaft – ausgerechnet gegen das Team der Stunde.

KSG Mitlechtern - SG Reichenbach (Sonntag, 15 Uhr)

Die KSG sammelte zuletzt eifrig Punkte. Das Team von Coach Ronny Sauer steht nun gegen die SG Reichenbach vor einem weiteren Sechs-Punkte-Duell. Aktuell hat Mitlechtern vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang. Im Hinspiel gab es ein 0:0. „Wir wollen unsere Heimspiele gewinnen, um uns weiter Luft zu verschaffen“, sagt Sauer.

Groß-Rohrheim - Unter-Flockenbach II (Sonntag, 15 Uhr)

In der vergangenen Woche pausierte der SV Unter-Flockenbach II noch. Beim Ligazwölften Groß-Rohrheim will das Team von Trainer Melvin Schmitt seine Serie von zuletzt drei Spiele ohne Niederlagen nun aber weiter ausbauen.

Da die Verbandsligamannschaft schon am Samstag spielt und deren Trainergespann Dalio Memic/Nico Hammann wohl einige Akteure aus dem Kader streichen muss, wird der SVU II wohl mit Verstärkung „von oben“ rechnen können.