Wald-Michelbach

Die Entwicklung des ÜWG maßgeblich geprägt

Ehemaliger Rektor des Gymnasiums stirbt im Alter von 89 Jahren.

Studiendirektor I. R. Walter Knobloch, ehemaliger stellvertretender Schulleiter des Überwald-Gymnasiums, verstarb nach einem erfüllten Leben im Alter von 89 Jahren in seiner Wahlheimat und seinem Wirkungsort Wald-Michelbach am 4. März. 27 Jahre leitete er an verantwortlicher Stelle, zum Teil in der Schulleitung, die Geschicke des Überwald-Gymnasiums.

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Zweimal sprang er in der Vakanz ein und übernahm stellvertretend die Leitung der Schule: Das war die Zeit zwischen den beiden Schulleitern Oberstudiendirektor Horst A. Weber (bis 30. Juni 1982) und OStDir. Heinrich Hofmann (ab 31. März 1987) und OStDir. Gerhard Pieschel (ab 19. Mai 1988). Mit Wirkung vom 26. November 1976 wurde der damalige Oberstudienrat Walter Knobloch zum Studiendirektor am Gymnasium in Wald-Michelbach ernannt, der die seit 1975 vakante Stelle des stellvertretenden Direktors nach der Pensionierung von Studiendirektor Helmut Edelmann versah.

Während dieser Zeit lag die Hauptlast der Verwaltungstätigkeit auf den Schultern von Walter Knobloch, insbesondere deshalb, weil auch während dieser Zeit die Stelle des Schulleiters nur kommissarisch durch Studiendirektorin Eveline Knetsch besetzt war. Vor allem war die Stundenplangestaltung und die Vertretungsorganisation während dieses „Interregnums“ eine schwierige und undankbare Aufgabe, die dank seiner Einsatzbereitschaft zur Zufriedenheit gelöst werden konnte. Es galt für Walter Knobloch, eigene rationelle Methoden zu entwickeln und persönliche organisatorische Geschicklichkeit zu entfalten.

Walter Knobloch wurde am 4. April 1935 in Olmütz/Mähren im damaligen Sudetenland geboren. Gleich nach dem Krieg kam er mit seinen Eltern als Heimatvertriebener nach Wald-Michelbach. Sein Abitur legte er am hiesigen Gymnasium im Jahr 1956 ab. Walter Knobloch studierte zuerst in Marburg, dann in Gießen Chemie, Biologie und Geografie für das Höhere Lehramt und absolvierte im Jahr 1964 in diesen Fächern sein Erstes Staatsexamen.

Nach dem Zweiten Staatsexamen, dem Assessorexamen im Jahr 1966, war seine Tätigkeit zunächst am Alten Kurfürstlichen Gymnasium in Bensheim, dann am Starkenburg-Gymnasium in Heppenheim. Schließlich erfolgte am 2. August 1971 die Versetzung auf eigenen Wunsch nach dem Gymnasium in Wald-Michelbach. Walter Knobloch sah am Gymnasium im Überwald, einer noch jungen Schule, besondere pädagogische Arbeits- und Entfaltungsmöglichkeiten. Im Jahr 1970 wurde er zum Studienrat, vier Jahre später zum Oberstudienrat, 1976 zum Studiendirektor ernannt. In Wald-Michelbach lernte Walter Knobloch seine spätere Ehefrau, Renate geborene von Dano, kennen. Aus der Ehe ging Sohn Andreas hervor.

Am Gymnasium in Wald-Michelbach erweiterte er die Chemiesammlung nach eigenen Vorstellungen, vertrat als Fachvorsteher dieser Naturwissenschaft deren Belange und war maßgeblich an der Erstellung des Hauscurriculums Chemie im Rahmen der Umorganisation zur reformierten Oberstufe beteiligt. Als 1985 die Einführung der flächendeckenden Förderstufe für den Kreis Bergstraße im Raum stand, übernahm er für das Überwald-Gymnasium die vororganisatorische Arbeit und knüpfte diesbezügliche Kontakte mit den umliegenden Schulen.

Im außerschulischen Bereich wurde Walter Knobloch ab 1975 bei der Theatergemeinde Mannheim, Gruppe Wald-Michelbach, organisatorisch und geschäftsführend tätig. Auch in seiner Pfarrgemeinde St. Laurentius zeigte er sich in vielfältiger Weise engagiert. Unvergessen bleibt seine Abiturientenrede, zu der er das Thema wählte „Haben wir das Paradies für immer verloren?“ Als gläubiger Christ und Biologielehrer versuchte er sich dieser Frage nach dem Prinzip Hoffnung zu nähern und den jungen Menschen Hinweise zu geben, die zu gestaltende Zukunft zu meistern. Im August 1998 trat Walter Knobloch in den Ruhestand. Die Schulgemeinde trauert mit den Familienangehörigen von Walter Knobloch und hält dessen Vermächtnis in Ehren.