Kunstverein Heppenheim

US-Maler John Newsom stellt in Heppenheim aus

Sogar das MoMA in New York besitzt Gemälde von John Newsom in seiner ständigen Sammlung. Im Kunstverein Heppenheim hat der US-Amerikaner jetzt seine erste Ausstellung in Deutschland.

John Newsom bei der Arbeit. Der in New York lebende Maler stellt ab 3. Mai für vier Wochen im Kunstverein Heppenheim aus. Foto: Frenel Morris/John Newsom Studio
John Newsom bei der Arbeit. Der in New York lebende Maler stellt ab 3. Mai für vier Wochen im Kunstverein Heppenheim aus.

Besuch aus den USA bekommt der Kunstverein Heppenheim wieder mal, wenn am Freitag, 3. Mai, um 19 Uhr die erste Einzelausstellung von John Newsom in Deutschland eröffnet wird. Es ist zugleich die erste Ausstellung des in New York lebenden Malers in Europa.

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Impressum

Newsoms Werke sind unter anderem in den ständigen Sammlungen des Museum of Modern Art, New York, des Whitney Museum of American Art, New York, des Brooklyn Museum, New York, des San Francisco Museum of Modern Art, Kalifornien, des Hammer Museum, Los Angeles, Kalifornien, der Yale University Art Gallery, New Haven, Conecticut, des RISD Museum, Providence, Rhode Island, sowie in anderen bedeutenden öffentlichen Sammlungen vertreten. Er wohnt mit seiner Frau Cassie und den beiden Kindern Luke und Ruby in Brooklyn, NY.

Symbolische Beziehung

Maler sind organische menschliche Wesen und werden es immer sein. Sie arbeiten mit dem Medium der physischen Farbe und geistigen Idealen, heißt es in einer Pressemitteilung des Kunstvereins. Die verschiedenen Gemälde, die in John Newsoms Einzelausstellung im Kunstverein Heppenheim mit dem Titel „New Growth in an Old Garden“ zu sehen sind, zeigen diese symbolische Beziehung zwischen verschiedenen Gruppen von handgemachten Markierungen und malerischen Erscheinungen. Ursprünglich als konzeptionelle Präsentation gedacht, werden in der Ausstellung verschiedene Elemente von Newsoms Arbeitsstrategien für Figur und Grund seziert. Wie ein Gemälde entsteht und welche Schichten oder Teile in die Struktur der physischen Herstellung eines Werks eingehen.

In der Ausstellung wird auch zum ersten Mal die Grundlage der „reinen Abstraktion“ des Künstlers vorgestellt, die durch eine Reihe von gestischen bis hartkantigen Ölgemälden auf Papier repräsentiert wird, zusammen mit einem ikonischen Gemälde einer vergrößerten Tulpe.

„Ich mag großzügige Malerei“

Newsom ist ebenso sehr ein formal abstrakter Maler wie ein symbolischer Naturalist. Für ihn sind die beiden Ikonografien innerhalb der Parameter der Malerei untrennbar miteinander verbunden. Newsom sagt: „Ich mag großzügige Malerei, die viele Möglichkeiten bietet. Die Arbeit muss umfassend und weitreichend sein. Der Weg dorthin führt über eine Vielzahl von Motiven und Methoden.“

Auch die Zeit, oder die Abwesenheit von Zeit, ist ein Prüfstein in Newsoms Bildsprache. Die Gemälde zeugen von einem Formenvokabular, das nicht an die zeitgenössische Erfahrung von Zeit gebunden ist. Vögel und Tiere, Flora und Fauna, heilige Geometrie usw. Dies sind Themen, die von verschiedenen Malern seit Jahrtausenden verwendet wurden, um allegorische Einblicke in das menschliche Drama zu geben. Die Figuren von Newsom sind Bilder der Suggestion. Sie sind mit Bedeutung überlagert. Die Oberfläche der Gemälde ist eine Studie für sich. Das „Wie“ eines Gemäldes ist gemacht und strukturiert. Hier kommen die technischen Mechanismen des Handwerks ins Spiel.

Newsom: „Wenn man sich einen großen Cézanne aus der Ferne ansieht, bekommt man wirklich den Atem der Landschaft, die Atmosphäre und das Gefühl des Bildes. Wenn man dann näher herantritt und die Oberfläche des Gemäldes betrachtet, sieht man die physische Konstruktion und Dekonstruktion der Zeichen. Es ist rein abstrakt.“

Besondere Vorbereitung

Newsom sagt weiter: „In Vorbereitung auf die Ausstellung wusste ich, dass der Kunstverein Heppenheim das Experimentieren mit seinen Installationen fördert. Ich habe an einer neuen Serie von Banner-Gemälden gearbeitet, die frei an der Wand hängen, ähnlich wie venezianische Wandteppiche, die man in Museen findet. Das große Tulpengemälde in der Ausstellung ist eine Erweiterung dieser neuen Art von Armatur, die sich in dieser Ausstellung buchstäblich auf den Boden des Raums wölbt und den Betrachter auf eine völlig andere Art und Weise anspricht. Das ist etwas, das erfrischend und sehr unerwartet war.“

John Newsom lebt seit über 30 Jahren in New York City. Er wurde in Hutchinson, Kansas, geboren und wuchs in Enid, Oklahoma, auf. Seinen Highschool-Abschluss machte er 1988 an der renommierten Interlochen Arts Academy in Traverse City, Michigan. Im Jahr 1992 erwarb Newsom einen BFA an der Rhode Island School of Design in Providence, RI. 1994 erwarb er einen MFA an der New York University. Kurz darauf hatte Newsom seine erste Einzelausstellung in New York in der Earl McGrath Gallery und stellt seither regelmäßig aus. Im Jahr 2022 stand Newsoms Werk im Mittelpunkt einer Überblicksausstellung mit dem Titel „Nature’s Course“ im Oklahoma Contemporary Museum in Oklahoma City. 2023 hatte Newsom seine zweite Überblicksausstellung mit dem Titel „Universal Frontier“ im Mary R Koch Art Center (Mark Arts) in Wichita, Kansas. Newsom hat derzeit eine weitere Einzelausstellung im Brattleboro Museum.