Kassel

Nach Einsturz von Kirchendach Ursache unklar

Ein Teil des eingestürzten Dachs ragt noch hervor (l) am Hauptgebäude der Elisabethkirche in Kassel. Foto: Nicole Schippers/dpa
Ein Teil des eingestürzten Dachs ragt noch hervor (l) am Hauptgebäude der Elisabethkirche in Kassel.

Kassel (dpa/lhe) - Nach dem Einsturz eines Kirchendaches in Kassel ist die Ursache weiter unklar. «Im Moment ist es noch zu früh, dazu etwas zu sagen», sagte der Fuldaer Bischof Michael Gerber am Dienstag bei einem Ortsbesuch an der Elisabethkirche in Kassel. Noch am Dienstagnachmittag sollte das Gebäude mithilfe einer Drohne begutachtet werden, erklärte Franz Bartmann vom Verwaltungsrat der Kirchengemeinde. Dabei solle geprüft werden, ob die Außenwände stabil und die angrenzenden Wohn- und Büroräume wieder nutzbar seien.

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Das Dach der in der Innenstadt gelegenen katholischen Kirche war am Montagmittag auf gesamter Länge eingestürzt. Währenddessen hatte sich ein Mann als Aufsichtsperson in dem Gebäude aufgehalten. Er befand sich in einem Bereich, in dem das Dach nicht bis auf den Boden durchgebrochen war. Der Mann habe einen Schock erlitten, sei körperlich aber unversehrt, sagte Bartmann. «Wir sind sehr betroffen über das, was hier geschehen ist, im zweiten Moment aber auch dankbar, dass niemand unmittelbar zu Schaden gekommen ist», betonte Gerber.

Bis zu dem Vorfall habe es keinen Hinweis darauf gegeben, dass mit der Dachkonstruktion etwas nicht in Ordnung sei, sagte der Leiter der zentralen Verwaltung des Bistums Fulda, Generalvikar Prälat Christof Steinert. «Wir stehen vor einem Rätsel.» Möglicherweise sei bei dem schweren Unwetter in Kassel am 22. Juni Nässe eingedrungen, mutmaßte Bartmann. Das sei aber reine Spekulation.

Im vergangenen Jahr seien im Rahmen der documenta-Ausstellungen in der Kirche Gutachten zur Decke des Gebäudes erstellt worden, berichtete Gerber. «Die werden wir uns noch mal genau anschauen.» Es gelte nun, den Schaden zu analysieren und zu klären, wie man die Trümmer des Daches sicher aus der Kirche räumen könne, um dann ein provisorisches Dach zum Schutz anzubringen, erläuterte der Bischof. «Wir gehen unmittelbar auf den Winter zu und haben ein Wasser- und Kälteproblem.»

Die Elisabethkirche wurde laut dem Bistum Fulda ursprünglich am 2. November 1777 geweiht. Vor 80 Jahren wurde sie im Zweiten Weltkrieg zerstört und anschließend neu wiederaufgebaut. Die neue Elisabethkirche wurde 1960 geweiht. In dem Gotteshaus am Friedrichsplatz finden neben den Gottesdiensten viele Veranstaltungen statt.