Streik

Uniklinik: Rückkehr zum Normalbetrieb braucht noch Zeit

Hauptgebäude des Universitätsklinikums. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Hauptgebäude des Universitätsklinikums.

Gießen/Marburg (dpa/lhe) - Nach mehrwöchigem Streik und einer Tarifeinigung braucht das Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) noch einige Zeit, um wieder im Normalbetrieb zu laufen. Vielen ambulanten Patientinnen und Patienten habe man wegen des Ausstands Termine absagen und Operationen verschieben müssen. «Insofern gilt es nun neben der notwendigen Behandlung neuer und tagesaktueller Patient*innen auch, diesen «Stau» Schritt für Schritt abzubauen», teilte das Klinikum am Montag auf Anfrage mit. «Damit wir damit keine weiteren Überlastungen verursachen, bitten wir alle Betroffenen um Verständnis, dass wir dafür noch einige Tage, möglicherweise sogar wenige Wochen benötigen werden. Dabei haben die medizinisch dringenden Behandlungen immer Vorrang.»

Klinikleitung und Verdi hatten sich am Freitag auf einen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung und Entlastung an dem privatisierten Krankenhaus geeinigt. Er sieht unter anderem schichtgenaue Personalvorgaben für Stationen und Funktionsbereiche vor. «Wir sind uns sicher, dass wir mit diesem umfassenden Angebot zur Beschäftigungssicherung und Entlastung die Arbeitssituation in allen Bereichen des UKGM deutlich verbessern werden», erklärte das Klinikum.

Gemäß den Vereinbarungen gehe man von mehr als 400 zusätzlichen Vollzeitstellen aus. Wie bereits seit vielen Jahr werde man die Bemühungen, Stellen vor allem im Pflege- und Funktionsdienst zu besetzen, weiterhin ausweiten. Man sehe gute Chancen, durch die Vereinbarungen «noch attraktivere Arbeitsplätze anbieten zu können». Angesichts der angespannten Fachkräftesituation hoffe man zudem, «dass die neuen Vereinbarungen Mitarbeitende in Teilzeit dazu bewegen, ihre Stelle aufzustocken».

Zu den zu erwartenden Mehrkosten durch die Vereinbarungen wollte sich das Klinikum nicht äußern - noch könne man nicht genau wissen, welche der zusätzlichen Personalkosten zukünftig von den Krankenkassen im Rahmen des ausgegliederten Pflegebudgets zu finanzieren sein werden, hieß es. Die steigende Attraktivität der Jobs und Entlastungen für die Mitarbeitenden sollten auch unmittelbar den Patienten zugute kommen.