Rimbach

Die Tafel in Rimbach verdeckt harte Arbeit unter Glitzer

Geschenke für die Kunden, eine Spende der Fahrradwerkstatt, ein eingelöster Wetteinsatz – aber auch ein neuerlicher Aufnahmestopp im Januar.

Temporärer Mitarbeiter: Diakonie-Geschäftsführer Tobias Lauer löste sein Wetteinsatz mit viel Freude ein. Foto: Regionale Diakonie
Temporärer Mitarbeiter: Diakonie-Geschäftsführer Tobias Lauer löste sein Wetteinsatz mit viel Freude ein.

In der Weihnachtswoche glitzert in der Rimbacher Tafel nicht nur das Geschenkpapier – auch das Team funkelt und strahlt: „Mit Weihnachtsmützen und Lichterbroschen versprühen die Helfer eine ganz besondere Weihnachtsstimmung“, berichtet die Regionale Diakonie, unter deren Dach die Ausgabestelle der Tafel in Rimbach angesiedelt ist.

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Auch die Fahrer der Tafel haben in dieser Woche besonderes geleistet: Bei fünf Extra-Touren haben sie Waren abgeholt, die jetzt als liebevoll verpackte Geschenke an die Tafelkunden verteilt werden. Kuscheltiere, Kuscheldecken, Brillenetuis, Weihnachtstassen, und Spielzeug liegen hierbei auf dem Gabentisch. Mittendrin war Tobias Lauer, der Geschäftsführer der Regionalen Diakonie Hessen Nassau. Er tauschte für einen Tag sein Frankfurter Büro mit den Lager- und Ausgaberäumen der Rimbacher Tafel.

Der Grund dafür ist eine Wette: Lauer hatte im September gegen drei Überwälder Kirchengemeinden gewettet, dass sie es nicht schaffen, so viele Spender für die Tafel zu gewinnen, wie der Trommturm Stufen hat (wir haben berichtet). Tobias Lauer hat diese Wette gerne verloren, kamen an diesem Tag doch insgesamt 10 000 Euro Spenden für die Betriebskosten der Tafel zusammen. Seinen Wetteinsatz – ein Arbeitstag bei der Tafel – löste er jetzt ein: „Es macht richtig Spaß“, stellte Lauer fest. „Man sieht und spürt, was man geschafft hat und es ist toll, Teil eines gut funktionierenden Teams zu sein“.

Ein Anbau ist nötig

Am frühen Nachmittag kam am Donnerstag ein anderes, gut funktionierendes Team zu Besuch in die Tafel: Die Fahrradwerkstatt Rimbach gibt ihre Spenden weiter und stellt der Tafel 1200 Euro zur Verfügung. Klaus Emig, Johannes Strobel und Christoph Diehl erläutern: „Wir bekommen alte Fahrräder gespendet, die wir fahrtüchtig machen und dann Menschen zur Verfügung stellen, die sich sonst kein Fahrrad leisten können.

Das mit Weihnachtsmützen ausgestattete Team der Tafel hat vor den Festtagen eine Spende von den Aktiven der Rimbacher Fahrradwerkstatt erhalten. Foto: Regionale Diakonie
Das mit Weihnachtsmützen ausgestattete Team der Tafel hat vor den Festtagen eine Spende von den Aktiven der Rimbacher Fahrradwerkstatt erhalten.

Außerdem unterstützen sie Menschen dabei, ihr altes Fahrrad zu reparieren. Den ehrenamtlichen Mechanikern ist wichtig, dass sie dem Handel dabei keine Konkurrenz machen, sondern nur dafür sorgen, dass alte Fahrräder nicht unnötig auf dem Schrott landen. Es geht ihnen um Nachhaltigkeit und darum, andere Menschen mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit zu unterstützen.

Geteilte Werte

Dies sind Werte, die sie mit den Mitarbeitern der Tafel teilen und geben deshalb ihre Einnahmen gerne weiter, wie sie sagen. Das Tafelteam freut sich, denn es hat im nächsten Jahr Großes vor: Das provisorische Vorzelt soll durch einen Anbau ersetzt werden. Der ist nötig, weil die Tafel in jeder Hinsicht aus allen Nähten platzt: Momentan befinden sich 50 Haushalte auf der Warteliste.

„Mit der Unterstützung von 1000 Kunden, davon 420 Kinder, arbeitet die Tafel Rimbach an ihrer absoluten Kapazitätsgrenze“, erklärt die Regionale Diakonie. Das Team bedauert, dass es ab dem 1. Januar erneut einen Aufnahmestopp gibt und bis auf Weiteres keine Neukunden aufgenommen werden können. „Auch wenn es für dieses Problem noch keine Lösungen gibt, tun hier alle ihr Bestes“, versichern die Verantwortlichen. „Das glitzernde Tafelteam hat heute so manches Lächeln in junge und alte Gesichter gezaubert und sich selbst über ein großzügiges Spenden-Geschenk gefreut. Und es ist bei dieser letzten Schicht im Jahr auch glücklich und stolz, wieder ein Tafeljahr gut geschafft zu haben“, lautet das Resümee der Weihnachtswoche.