Kohl und Anthofer wollen ins Rathaus
Die Bewerbungsfrist für Bürgermeisterwahl in Gorxheimertal ist vorbei. Zwei Kandidaten stehen für den 8. Oktober fest und wollen Nachfolger von Uwe Spitzer werden.
Nach vier Amtszeiten und 24 Jahren wird es ab dem 1. Januar 2024 einen neuen Bürgermeister in Gorxheimertal geben: Uwe Spitzer hat bereits im Februar dieses Jahres verkündet, dass er nicht mehr kandidieren wird. Am 8. Oktober wählen die Bürger in Gorxheimertal also einen neuen Bürgermeister. Nachdem sich bis zum Ende der Bewerbungsfrist am Montagabend kein weiterer Kandidat gemeldet hat, stehen nun zwei Kandidaten fest, wie Gemeindewahlleiter Udo Zink bestätigt: Frank Kohl, der als erster seinen Hut in den Ring warf, und Michael Anthofer, der kurz darauf seine Bewerbung bekannt gab. Beide Kandidaten machten im März dieses Jahres ihre Absicht, für das Bürgermeisteramt zu kandidieren, öffentlich.
Er ist ein „Talemer“
Frank Kohl ist kein Unbekannter in Gorxheimertal. Vor allem in der Kommunalpolitik engagiert er sich seit vielen Jahren. Der 46-Jährige ist seit 26 Jahren Gemeindevertreter für die SPD-Fraktion und Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss (HFA). Seit dem Jahr 2019 hat er die Leitung des HFA übernommen. Seit 17 Jahren ist Kohl Vorsitzender der SPD-Fraktion und seit 16 Jahren stellvertretender Gemeindevertretervorsitzender. Seit seinem 17. Lebensjahr ist er Mitglied des SPD-Ortsvereins, derzeit hat er das Amt des Kassiers im geschäftsführenden Vorstand. Kohl wird bei seiner Kandidatur von der SPD Gorxheimertal unterstützt.
Kohl, verheiratet und Vater von vier Kindern, ist ein „Talemer“, wie er sagt. Bereits als Jugendlicher kickte er für die Jugendspielgemeinschaft Trösel/Unter-Flockenbach von der F- bis zur A-Jugend. Aus dem sportlichen Interesse wurde mit der Zeit immer mehr ein kommunalpolitisches. Bereits seit 25 Jahren ist er zudem im DRK Gorxheimertal aktiv und fungiert dort derzeit als Schatzmeister. Kohl ist seit 30 Jahren bei der örtlichen Volksbank tätig.
„Die ganzen Jahre habe ich mich mit viel Herzblut ehrenamtlich für meine Heimatgemeinde engagiert“, sagte er im Gespräch mit unserer Redaktion, als er seine Bewerbung öffentlich machte. Dieses Engagement möchte er als Bürgermeister weiterführen. Es gebe viele Themen für die kommenden Jahre, wie beispielsweise die Unterbringung von Flüchtlingen, die Digitalisierung, die Bürgerbeteiligung und auch das Ehrenamt, für das er sich starkmachen und für das er sensibilisieren möchte. Ihm sei es außerdem wichtig, seine Heimatgemeinde weiter- und nach vorne zu bringen.
„Der Mensch im Mittelpunkt“
Michael Anthofer hat mehrere Ziele für Gorxheimertal. Für seine Kandidatur lautet das Motto „Der Mensch im Mittelpunkt“. Der 33-jährige Polizeihauptkommissar lebt seit dem Jahr 2019 mit seiner Ehefrau und Tochter im Birkenauer Ortsteil Hornbach. Aufgewachsen ist der gebürtige Mannheimer in Viernheim. Zurzeit arbeitet der Polizeihauptkommissar als Dienstgruppenführer beim Polizeirevier Heidelberg-Nord. Bereits seit seiner Schulzeit sei er politisch interessiert, sagte er im Gespräch mit unserer Redaktion. Nach seinem Umzug nach Hornbach verfolgte er die Kommunalpolitik in Birkenau und auch die Geschehnisse in der Nachbargemeinde Gorxheimertal. Nach seinem Eintritt in die CDU im Jahr 2020 fasste er dort schnell Fuß und ist stellvertretender Vorsitzender des Birkenauer Ortsverbandes. Zudem gehört er dem Vorstand des CDU-Kreisverbands an und übt dort das Amt des Mitgliederbeauftragten aus. Anthofer wird bei seiner Kandidatur von der CDU Gorxheimertal unterstützt. Er sieht es als Chance, kein Talemer zu sein und die Dinge objektiv betrachten zu können.
„Wahre Politik ist die Kommunalpolitik, weil man dort direkt auf die Situation vor Ort Einfluss nehmen kann, egal ob eine Parkbank entsteht oder eine Kindertagesstätte gebaut wird“, sagte Anthofer im Gespräch mit unserer Redaktion. In Gorxheimertal sieht Anthofer, der seit Mitte 2020 jede Sitzung der Gemeindevertretung besucht hat, „großes Entwicklungspotenzial“. Aufmerksam wurde er auf Gorxheimertal durch die Zukunftsvision 2035, bei der er sehr schätze, dass die Ideen der Bürger berücksichtigt würden. Sollte er gewählt werden, möchte er einen Fünfpunkteplan verfolgen, zu dem neben der Bürgerbeteiligung auch die Themen Familie, Vereine, Sicherheit und Zukunftsfähigkeit gehören.
Der Gemeindewahlausschuss wird am Freitag, 11. August, 18 Uhr im Rathaus, Siedlungsstraße 35, die Zulassung der eingereichten Wahlvorschläge prüfen.
