Handball

Marcus Gutsche: "Wir sind auf jeden Fall gewappnet"

Der Meistertrainer der HSG Weschnitztal spricht im Interview über die Geheimnisse des aktuellen Erfolgs und die sportliche Zukunft des Teams in der Badenliga.

Marcus Gutsche begründet den sportlichen Erfolg in erster Linie mit einer „echten Teamleistung“. Foto: Fritz Kopetzky
Marcus Gutsche begründet den sportlichen Erfolg in erster Linie mit einer „echten Teamleistung“.

Als Marcus Gutsche im Sommer 2023 als neuer Trainer des Handball-Verbandsligisten HSG Weschnitztal im Gespräch mit dieser Redaktion gefragt wurde, was denn in der neuen Runde möglich sei, meinte er, dass man sich erst mal einspielen müsse, dann aber durchaus vorne mitspielen wolle. Im folgenden Interview verrät Gutsche, dass er von Beginn an einen klaren Plan hatte: die Meisterschaft.

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Marcus, Gratulation zum Titel – und das bei noch vier ausstehenden Spielen. Wann haben Sie selbst damit gerechnet, dass es in dieser Saison zur Meisterschaft reichen würde?

Marcus Gutsche: Ganz ehrlich habe ich schon das Traineramt hier bei der HSG Weschnitztal mit dem Ziel übernommen, aufzusteigen. Dass es aber so überragend gut klappen würde, damit war natürlich nicht zu rechnen. Wir hatten dann einige Spiele, die wir in den letzten Minuten umgebogen haben. Da hat man schon gesehen, dass die Mannschaft viel erreichen kann. Ich war vom Potenzial der Jungs schon früh überzeugt.

Gab es dennoch einen Schlüsselmoment?

Gutsche: Vielleicht kann man das Hinspiel in Walzbachtal so sehen. Da lagen wir bei einem Spitzenmannschaft eine Viertelstunde vor dem Ende mit sechs Toren hinten und gewinnen noch mit einem. Das war schon eine grandiose Leistung und hat gezeigt, was in unserem Team steckt.

"Wir sind sehr gut aufgestellt, um in der Badenliga zu bestehen." (Marcus Gutsche, Trainer)

Dabei gab es auf dem Weg zur Meisterschaft auch immer wieder personelle Probleme...

Gutsche: Das ist richtig. Aber genau in diesen Phasen – sei es nach der Sperre von Timo Zehrbach, der Verletzung von Aleksandar Mitrovic oder zuletzt dem längeren Ausfall von Gerrit Fey – haben wir als Team funktioniert und das als Einheit kompensieren können.

Entsprechend war die Meisterschaft der mannschaftlichen Geschlossenheit geschuldet?

Gutsche: Natürlich haben wir sehr gute Individualisten im Team, aber tatsächlich sprangen immer wieder andere in die Bresche, wenn es nötig war. Nur so konnten wir so überlegen und vor allem so früh zum Titel kommen.

Sie lobten immer wieder die Torhüterleistungen, gleichzeitig kassierte die HSG auch viele Gegentore. Wie passt das zusammen?

Gutsche: Tatsächlich haben wir herausragende Keeper und einer brachte immer seine Leistung. Klar ist aber auch, dass wir vor allem im Angriff geglänzt haben und in der Abwehr noch über viel Potenzial verfügen. Entsprechend werden wir zukünftig noch mehr Wert auf die Defensive legen. Es muss auch der Spaß an der Abwehrarbeit da sein, nicht nur am Torewerfen.

"Klar ist, dass wir uns jetzt alle wünschen, dass Birkenau den Klassenerhalt schafft und wir nächste Runde das Derby haben, auf das sich der gesamte vordere Odenwald freuen wird." (Marcus Gutsche)

Der Aufstieg in die Badenliga bringt viele neue Herausforderungen mit sich. Sie kennen die neue Liga aus ihren früheren Trainerjobs gut. Auf was muss man sich einstellen?

Gutsche: Man darf sich ganz sicher nicht mehr so viele Durchhänger erlauben, wie in dieser Saison in der Verbandsliga. Da konnten wir Schwächephasen noch kompensieren. Wenn wir diese in der Badenliga haben, zieht der Gegner weg. Auch die Chancenverwertung muss konsequenter sein. Man darf sich insgesamt weniger Nachlässigkeiten erlauben, das Niveau ist schon deutlich höher.

Ist die HSG dennoch gewappnet

Gutsche: Auf jeden Fall. Die Mannschaft bleibt im Großen und Ganzen zusammen und die Jungs, die neu dazu kommen, sind gute Badenliga-Spieler und nicht nur Ergänzungen, sondern Verstärkungen. Wir sind sehr gut aufgestellt, um in der Badenliga zu bestehen.

Und jetzt wird vor allem der eigenen zweiten Mannschaft und dem TSV Birkenau in der Badenliga der Daumen gedrückt?

Gutsche: Ganz klar. Unsere zweite Mannschaft muss – wie schon in den letzten Monaten begonnnen – jetzt noch mehr Unterstützung erhalten, um in der Bezirksliga 1 zu bleiben. Und ebenso klar ist, dass wir uns jetzt alle wünschen, dass Birkenau den Klassenerhalt schafft und wir nächste Runde das Derby haben, auf das sich der gesamte vordere Odenwald freuen wird.