Handball

Ein letztes Mal als TVG Großsachsen

Großsachsen bestreitet am Samstag ab 19 Uhr sein letztes Oberliga-Heimspiel unter gewohntem Namen. In der neuen Saison geht es als S3L weiter

Ein Bild aus glorreichen TVG-Tagen: 2012 gelang Großsachsen der Aufstieg in die 3. Liga, wo Saase zehn Jahre lang spielte. Foto: Simon Hofmann
Ein Bild aus glorreichen TVG-Tagen: 2012 gelang Großsachsen der Aufstieg in die 3. Liga, wo Saase zehn Jahre lang spielte.

Wenn am Samstag gegen 20.30 Uhr der Schlusspfiff in der Oberliga-Handballpartie zwischen dem TVG Großsachsen und dem TSV Weinsberg ertönt, wird sich in der Sachsenhalle ein wenig Wehmut einstellen. In der kommenden Saison wird der TVG gemeinsam mit der SG Leutershausen, der TSG Lützelsachsen und der SG Hohensachsen als „Saase³Leutershausen Handball“ am Spielbetrieb teilnehmen. Das Team in der künftigen BW-Regionalliga wird weiterhin in Großsachsen spielen, aber eben nicht mehr als TVG, sondern unter der neuen „Firmierung“.

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In den Jugendmannschaften ist das bei den Qualifikationsturnieren schon Realität, die aktiven Mannschaften ziehen nun nach. Gemeinsam hat man sich zum Ziel gesetzt, Handball-Talenten an der Bergstraße eine Plattform zu bieten sowie im Frauen- wie auch Männerbereich möglichst viele Eigengewächse in die Aktiven-Teams einbauen kann. Das wird nicht von jetzt auf nachher funktionieren, aber ein Anfang ist gemacht.

Eine lange Handball-Geschichte

Beim TVG Großsachsen begann man 1926 mit dem Handballspielen. Anfangs noch auf dem Großfeld. Mit dem Bau der Sachsenhalle im Jahr 1979 hatten die TVG-Handballer auch in der Halle eine Heimat. 1980 stieg man in die badische Oberliga auf. Trotz mehrerer Vize-Meisterschaften und zum Teil dramatischen letzten Saisonspielen gelang es bis zum Jahr 2005 nicht, die höchste badische Spielklasse zu verlassen.

Saasemer Weg führt zur S3L

Dann endlich nach einem Vierteljahrhundert war der Sprung in die BW-Oberliga unter Trainer Michael Sahm geschafft. 2010 stieg Saase in die 3. Liga auf, musste aber direkt wieder den Abstieg verkraften. In der Saison 2011/12 sicherte sich das Team, nun unter Trainer Ulrich Schuppler, erneut die BW-Meisterschaft und kehrte in die 3. Liga zurück. Der „Saasemer Weg“, bei dem viele Ehrenamtliche über Jahrzehnte enorm viel auf die Beine stellten, war weit über die Bergstraße hinaus bekannt und lockte auch immer wieder hervorragende Handballer zum TVG.

Zehn Jahre lang Drittligist

Highlights der jüngeren Vergangenheit waren sicherlich die Hirschberger Derbys, die sowohl die Sachsenhalle als auch die Heinrich-Beck-Halle zum Platzen brachten und schon Wochen davor Gesprächsstoff in der Gemeinde waren. Stefan Pohl hatte da schon lange das Traineramt von Ulrich Schuppler für eine prägende Zeit übernommen. Die 3. Liga konnte zehn Jahre gehalten werden, bevor der erneute Abstieg in die BW-Oberliga erfolgte.

Von Jahr zu Jahr wurde es für die Verantwortlichen schwieriger, eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen. Großsachsen stieß an seine Grenzen. So stellte man sich die Frage: Wie sieht die Zukunft aus? Diese Frage stellten sich auch die anderen drei Vereine die teilweise schon lange keine eigenen Aktiven-Mannschaften mehr meldeten und in der Jugend schon Teil der HG Saase und MSG HeLeuSaase waren. Die Zukunft möchte man nun gemeinsam gestalten.

Neun Spieler bleiben sicher

Von der jetzigen BWOL-Mannschaft sind Hannes Weindl, Tim Burkard und Simon Spilger für das Drittligateam der S3L eingeplant. Jonas Schneider würde man sehr gerne behalten, das hängt aber davon ab, ob man ihm eine berufliche Zukunft bieten kann. Johannes Kadel (TSV Viernheim), Florian König (HSG Bieberau/Modau), Dominic Seganfreddo (SC Sandhausen), Leon Hoblaj (Ziel unbekannt), Fabian Lieb (HSV Hockenheim) und Alexander Leibnitz (Handball Wölfe Plankstadt) werden wie TVG-Trainer Stefan Pohl (TSV Birkenau) den Verein verlassen.

Moritz Mangold, Lukas Gutsche, Tim Anschütz, Benedict Größl und Niklas Thierauf bleiben der S3L erhalten. Yannick Reidenbach möchte kürzertreten und in die 3. Mannschaft wechseln. Mit Jan Straub befindet man sich noch in Gesprächen. Am Samstag will der TVG sich ab dem Anpfiff um 19 Uhr selbst, den Trainer, die Spieler, Ehrenamtliche und Zuschauer noch einmal kräftig feiern. Dafür wird es nach der Partie eine Party in der Halle geben. Die erste und die zweite Mannschaft, die ab 16.30 Uhr dringend einen Heimsieg braucht, um die Verbandsliga vielleicht doch noch halten zu können, sorgen für den Ausschank, ein DJ für die Musik. hm